Exhibition in Vienna, 14.05.19
Manuskript
(lat.: manus – Hand, scribo – ich schreibe)
„Das Bild als zu Papier gebrachte Reflexion"
Die in der Ausstellung vorgestellten Arbeiten der Künstlerinnen
Anna Freudenthaler und Polina Gazhur kann man jenem Bereich
der bildenden Kunst zuordnen, den man als eine mit künstlerischen Mitteln aufgezeichnete Reflexion bezeichnen kann. Das sind Essays, Erzählungen, Romane, Gedichte zu Themen, die die Künstlerinnen interessieren und von ihnen mit Hilfe eigener darstellerischer Methoden und Instrumente geschaffen werden.
So werden hier Buchstaben zu Linien und Formen, Wörter zu Symbolen und Strichen, sie verflechten sich zu Assoziationen und Sätzen, akzentuiert durch Schattierungen und Strukturen. Die Farbgebung als emotionale Tönung in der Schilderung der Reflexion durchdringt alle Erzählstränge und Linien eines jeden Bildes, und alles gemeinsam wächst und verzweigt sich zur Konzeption der künstlerischer Wahrnehmung verschiederner Phänomene. Das Verstehen und die gedankliche Abhandlung des jeweiligen Themas und das Involvieren des Betrachters in diesen Prozess werden auf diese Art gleichsam zur Einladung ins gemeinsamen Vertiefen, in dessen Verlauf jeder die vielfältigen künstlerischen Abbildungen durchs Prisma von eigener Erfahrung, eigener Geisteswelt und selbst Durchlebtem sieht und dabei verschiedene Szenarien der Handlungsstränge entdeckt, auswählt und weiterverfolgt.